Maxhütte

Im ehemaligen Stahlwerk Maxhütte, Sulzbach-Rosenberg (1853 – 2002)

MaxhütteIm Gleistunnel zwischen Roheisenmischern und Schrottverladung

Größe: 70 x 50 cm
Material: Alu-Dibond

Die Maxhütte war das einzige integrierte Stahl- und Hüttenwerk Deutschlands. Alle Arbeitsschritte vom Erz bist zum fertigen Stahlprodukt wurden an diesem Standort ausgeführt.
Produziert wurden in erster Linie Eisenbahn-schienen, die in alle Welt exportiert wurden (u. a. U-Bahn New York),  sonstige Profilstähle und sog. Halbzeuge zur Weiterverarbeitung.
In der Blütezeit beschäftigte die Maxhütte ca. 9.000 Mitarbeiter.  
Nachdem die Erzgewinnung im benachbarten Auerbach versiegte, begann der Niedergang der Maxhütte. Nach zwei Insolvenzen musste sie 2002 schließen. Für den ländlichen Raum in der mittleren Oberpfalz, der seit dem Mittelalter von Bergbau und Eisenerzeugung geprägt war, der Verlust tausender Arbeitsplätze eine strukturpolitische Katastrophe.
Die Maxhütte wäre ein einzigartiges Denkmal der Industriegeschichte, ähnlich dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte im Saarland, denn seit der Schließung wurde äußerlich nur wenig verändert.
2003 wurden weite Teile des Werks unter Denkmalschutz gestellt. Dennoch hat der Eigentümer das meiste Inventar ausbauen und verschrotten lassen, so dass eine vollständige Dokumentation der Stahlerzeugung heute nicht mehr möglich wäre. Es wurden wiederholt Abrissanträge für die Bereiche Konverterhalle, Gießhalle und Kraftwerk gestellt.
Die Abrissarbeiten sollen im  Herbst 2016 beginnen. Verlässliche Informationen über die Zukunft als Industriedenkmal gibt es derzeit nicht.
In den vergangenen Jahren wurde die Maxhütte noch als imposante Kulisse für Foto-Exkursionen, Fotoshootings und Dreharbeiten genutzt.    

Album Maxhütte (Flickr)


 

Boehringer

Ehem. Werkzeugmaschinenfabrik Gebr. BOEHRINGER GmbH Göppingen (1844 - 2006)

BoehringerBlick von der Gichtbühne der ehem. Gießerei in die Kernmacherei (im Bild ein früherer Mitarbeiter der Firma Boehringer)

Größe: 70 x 50 cm
Material: Alu-Dibond

 1844 gründete Johann Georg Boehringer eine mechanische Werkstätte in Göppingen, die sich zunächst mit dem Bau von Textilmaschinen beschäftigte. In den 1870er Jahren wurde sie zu einer Werkzeugmaschinenfabrik weiter entwickelt. Boehringer wurde zu einem der größten deutschen Drehbankhersteller. Ab ca. 1900 wurden auch Revolverdrehbänke für die aufkommende Automobilindustrie gebaut.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde auf Heeresproduktion umgestellt. Nach Kriegsende durch die Alliierten verboten, mussten von nun an „Friedensprodukte“ hergestellt werden. Dies waren z. B. Strumpfwirkmaschinen, Dosen-verschließmaschinen und Kochherde.
1949 erwarb Boehringer die Unimog-Produktion von Erhard & Söhne, welche aber aufgrund von Kapazitätsengpässen bereits 1951 an Daimler-Benz weiter verkauft wurde.
Nach mehreren Kooperationen und Übernahmen in den 1970er und 80er Jahren  (Oerlikon-BührleAG Zürich, IWKA - Industriewerke Karlsruhe Augsburg und zuletzt 2006 Kauf durch die MAG-Gruppe) wurde die Firma nach und nach zerschlagen und aufgelöst. Eine „Schließung“ in dem Sinne hat nicht stattgefunden. Nach Verlegung des MAG-Standortes nach Eislingen könnte man das Jahr 2006 als Jahr der Schließung bezeichnen.
In der Blütezeit, den 1960er Jahren, beschäf- tigte Boehringer bis zu 2.200 Mitarbeiter.
Bekannt wurde die Firma auch durch die Produktion des Boehringer-Sturm-Öl-Getriebes in den 1920er Jahren im „Werk 4“.
Das ehemalige Werk 4 wurde 2014 bis auf die Grundmauern und Stahlträger abgerissen und im Stil des ehemaligen Fabrikgebäudes wieder aufgebaut. Seither befindet sich die EDEKA „Staufers Markthalle“ und das Restaurant „Werk 4“ an diesem historischen Ort.
Die übrigen Gebäudeteile stehen derzeit überwiegend leer, werden als Lager u. a. genutzt. Seit März 2016 gehört das teilweise unter Denkmalschutz stehende 48.000 m2 umfassende Areal der Stadt Göppingen und ihrer Businesspark GmbH (BPG). Ziel sei es, „hochwertiges Gewerbe“ anzusiedeln. Ob der Verein Göppinger Technikforum e. V. mit seiner historischen Maschinensammlung ein Technikmuseum des Filstals in diesen Gebäuden ins Leben rufen kann, steht noch offen.

Album Boehringer (Flickr)

Werkzeug

(Maschinensammlung Göppinger Technikforum e. V.)

Werkzeugtisch

Größe: 60 x 40 cm
Material: Alu-Dibond

Die Hülsen links im Bild sind sog. Morsekegel-Reduzierkonusse.
In der Regel wird ein Spiralbohrer direkt in die Spindel einer Bohrmaschine gesteckt. Passen diese Konusse in der Größe nicht zusammen, werden Reduzierkonusse dazwischen gesteckt. Auch werden mit diesen Hülsen spezielle Aufnahmen für unterschiedliche Bohrerschäfte des Bohrwerkzeuges verwendet.
In der Bildmitte ist ein Flachbohrer zu sehen. Solche Werkzeuge werden schon lange nicht mehr verwendet.   Links neben dem Ölkännchen liegt ein vierschneidiges Senkwerkzeug. Damit können Bohrungen angesenkt und so Planflächen oder Stufenbohrungen auf Bohrmaschinen oder Drehbänken hergestellt werden.
Die leuchtend rote Farbe des Ölkännchens hatte einen praktischen Grund: Es war üblich, Schmierstellen und Schmierwerkzeuge farblich auffällig zu kennzeichnen. Auch gab es Werkstätten, welche bei Verwendung unterschiedlicher Ölsorten über eine Farbregel für Eindeutigkeit sorgten.

 

Gewinde-
schneidkluppe

(Maschinensammlung Göppinger Technikforum e. V.) 

Gewindeschneidkluppe

Größe: 60 x 40 cm
Material: Alu-Dibond

Eine Gewindeschneidkluppe (auch Schneideisen) dient zum Herstellen von Außengewinden.   Diese Schneidkluppe wird im Reitstock einer Drehbank eingespannt und über den am Werkstück angedrehten Gewindebolzen geführt. Der seitliche  Stift nimmt das Gegendrehmoment auf; die kreisförmigen Öffnungen dienen zum Abführen der Späne.   Das Alter dieses Exemplars ist nicht genau bekannt. Solche Werkzeuge waren bereits in den 1920er Jahren im Einsatz.   Bei handbedienten Maschinen sind diese Werkzeuge auch heute noch im Einsatz. Bei modernen CNC-Maschinen werden sie allerdings nicht mehr benötigt.

Historische Bandsäge

(Maschinensammlung Göppinger Technikforum e. V.)

Bandsäge

Größe: 60 x 40 cm
Material: Alu-Dibond

Auf dem Bild ist das obere Umlenkrad einer historischen Bandsäge zu sehen.
Die Firma Boehringer hat bald nach ihrer Gründung im Jahr 1844 auch Holzbearbeitungsmaschinen hergestellt. Solche Maschinen waren vor allem in Tischlereien und sonstigen Hozbearbeitungswerkstätten im Einsatz. Der Antrieb erfolgte über Transmissionsriemen aus Leder.   Diese  Bandsäge aus dem Jahr 1885 gibt ein Zeugnis dafür ab, dass in dieser Zeit noch solche Maschinen hergestellt wurden.   Moderne, elektrisch betriebene Bandsägen sind auch heute noch im Einsatz und sogar in Baumärkten erhältlich.

 

Röhm

Ehemalige Lederfabrik Röhm in Schorndorf (1866 – 1973) 

RöhmIn der ehemaligen Färberei und Trockenzurichtung

Größe: 70 x 50 cm
Material: Alu-Dibond

 Das Fabrikareal der ehemaligen Lederfabrik Röhm wurde von 1865 bis 1950 erbaut und erweitert.
Wie viele andere produzierende Industrie-zweige auch, musste sie in den 1970er Jahren Insolvenz anmelden.
„Das Röhm“ ist heute ein wichtiger Bestandteil der Stadt- und Kulturgeschichte der Stadt Schorndorf. Es ist das einzige im Originalzustand erhaltene Areal der bis in das 20. Jahrhundert hinein dominierenden Lederindustrie.
Der heutige Eigentümer sieht sich in der Verpflichtung, die Kultur der Lederherstellung in Schorndorf für zukünftige Generationen zu erhalten und zugänglich zu machen. Teilflächen werden an kleinere Gewerbebetriebe aus unterschiedlichen Branchen vermietet. Regelmäßig finden öffentliche Führungen statt und an der jährlichen Schorndorfer Kulturnacht im September ist das Areal für Besucher geöffnet.